Pilsner
Mit mehr als 55 % Anteil am Gesamtbierausstoß ist Pils die beliebteste Biersorte in Deutschland. Pils oder Pilsener zählt hierzulande zu den Vollbieren mit einem Stammwürzgehalt von elf bis 12 Prozent. Geschmacklich ist es eher bitter mit ausgeprägter Hopfenblume. Sein Alkoholgehalt liegt bei ca. fünf Volumenprozent.
Der typische Pilsgenuss entfaltet sich erst im richtigen Glas. Ähnlich wie Rotwein, blüht auch Pils im Glas auf. Dazu wird es in sogenannten „Tulpen“ oder „Pokalen“ gereicht. Elementar wichtig ist, Pils nur in mit kaltem, klaren Wasser ausgespülten Gläsern zu zapfen. Das Glas zunächst nur bis zur Hälfte befüllen, anschließend etwa eine Minute ruhen lassen, bevor das Befüllen noch zweimal wiederholt wird - immer unterbrochen von der einminütigen Ruhepause. Damit keine Kohlensäure entweichen kann, dürfen weder Zapfhahn noch Flasche in den Schaum versenkt werden. Ein wirklich gutes Pils ist in drei Minuten gezapft.
Seinen Namen verdankt das „Pils“ bzw. „Pilsener“ der böhmischen Stadt Pilsen. Hier wurde bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts viel Bier gebraut. Doch erst als der bayrische Braumeister Josef Groll (1813 - 1887) dorthin auswanderte, entwickelte er aus dem guten böhmischen Wasser und dem charakteristischen Hopfen den Pilsener Urquell. Groll blieb nur drei Jahre in Pilsen. Allerdings behielten bayrische Braumeister die Verantwortung für das legendäre Bier für weitere 60 Jahre.